BLOG č. 7

Es sind schon ein paar Tage vergangen seitdem wir uns – alle vom aktuellen Jahr an der Grenze – getroffen haben, diesmal in den Räumlichkeiten des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds in Prag. Es hat sich gezeigt, dass die Macherinnen und Macher bereits einige Höhen und Tiefen hinter sich haben. Als Koordinatorin kann ich diese Momente sehr gut nachvollziehen, im ersten Jahrgang war es ähnlich, da im Sommer viele Leute im Urlaub waren und die Sommermonate immer eine Zeit sind, wo alles nur sehr mühsam vorangeht. Mit dem Septemberanfang hat sich das dann rapide verändert und es läuft jetzt wieder (gut). Wie Steffen sagte: „Manchmal reicht es schon, wenn man über alles reden kann und schon ändert sich die Lage zum Besseren.“

In den letzten Wochen habe ich meine Rolle als Koordinatorin des ganzen Teams aktiv angegangen und habe versucht, alle Macherinnen und Macher zu unterstützen, was mitunter schon anstrengend und kraftraubend ist. Die dafür nötige Energie habe ich mir im deutsch-tschechischen Grenzraum geholt, z.B. wenn ich in den Wäldern und Ortschaften des Böhmerwalds, im Bayerischen Wald und auch Erzgebirge unterwegs war.

Da das Deutsch-Tschechische untrennbar mit meinem Leben verbunden ist, konnte ich auch in der Freizeit mein Zivilengagement nicht einfach zur Seite legen. Bei verschiedenen Begegnungen habe ich meine beruflichen und ehrenamtlichen Erfahrungen und Aktivitäten immer mit einfließen lassen und dabei auch potenzielle Kontakte für die Macherinnen und Macher gesammelt.  Wer weiß, vielleicht entstehen daraus neue Partnerschaften, Austausch oder einfach „nur“ Begegnungen.

Nach Prag bin ich mit einem bangen Gefühl gefahren – wie wird unser Treffen gelingen? Es gibt immer mindestens zwei Perspektiven – entweder man konzentriert sich mehr auf die Probleme im Sommer oder man schaut mit positiver Erwartung auf die Aufgaben der nächsten Wochen.

Als die Macherinnen und Macher dann aber ihre aktuellen Erfolge bei der Kontaktaufnahme der letzten Wochen vorstellten, war wieder eine große Begeisterung und positive Stimmung zu spüren! So viel Energie in einem Raum! Das sind für mich die Momente, wo mir das Herz aufgeht und ich mich wieder davon überzeuge, dass sich die ganze Mühe wirklich lohnt.

Und dies brauche ich auch, gerade jetzt, wo wir die Wahlergebnisse in Deutschland sehen. Die deutsch-tschechische Arbeit ist auch Arbeit im politischen Alltag und wir alle müssen den „Schritt über die Grenze wagen“, damit wir unsere Demokratie und Freiheit bewahren können. Mit diesen Worten hat es die Geschäftsführerin Petra Ernstberger beim Treffen beschreiben. Und das können wir nur mit Offenheit und Engagement schaffen. Und zwar nicht nur die Macherinnen und Macher, sondern alle, die Lust haben sich zu engagieren.

MARTINA eNGELMAIEROVÁ