
Lasst uns dank dem Projekt „Ein Jahr an der Grenze“ Vorurteile in positive Erfahrungen und Inspiration verwandeln.
Die deutsche Kultur und das Vermächtnis, das mehrere Generationen deutscher Familien in unserer Gegend hinterlassen hatten, begleiteten mich schon während meiner Kindheit, die ich in einem kleinen Dorf in der Nähe des Duppauer Gebirges verbrachte, in einer Agrarierfamilie, die Jahrzehnte hindurch das Vermächtnis ihrer Landwirtsvorfahren in sich trug und die das, was die deutsche Kulturgemeinschaft hier hinterlassen hatte, sehr schätzte. Dieses Gefühl und die innere Sehnsucht, mehr über meine Nachbarn zu erfahren, die eigentlich gleich „hinterm Hügel“ wohnten und noch vor ein paar Jahrzehnten hier mit uns zusammengelebt hatten, bewogen mich dazu, mich mit diesem Vermächtnis auseinanderzusetzen und etwas, das unglücklich getrennt war, wieder zu verbinden.
Wir sind nah beieinander, uns aber leider immer noch fern. Die Geschichte, das Leben und die oft komplizierten Schicksale haben bei vielen von uns Barrieren für das Zusammenleben, das Teilen von Erfahrungen, Werten und Inspirationen entstehen lassen. Diese Herausforderung war für mich, auch während meines Hochschulstudiums als Doktorandin, stets eine Motivation, auch mit kleinen Taten zur Verbesserung dieser unserer „deutsch-tschechischen Freundschaft“ beizutragen. Es gibt viele Dinge, die uns verbinden und uns einen Weg weisen können, wie wir gute Nachbarn, Kameraden und Freunde sein können, die sich gegenseitig helfen. Und die uns vielleicht auch dabei helfen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verstehen.
Ich möchte eine verwandte Seele für alle sein, die nach weiteren Möglichkeiten für eine grenzüberschreitende „kameradschaftliche“ Partnerschaft suchen. Und die bislang nicht den Mut hatten, neben der geografischen Grenze, die nichts Beschränkendes ist, sondern eher ein weiterer START in unserem Handeln sein sollte, ihre imaginäre Grenze zu überwinden.
Die Vergangenheit, aber auch die Gegenwart, die hier auf beiden Seiten der Region Elbtal – Ústecko präsent war und ist, kann ein gutes Verbindungsglied für kommende Generationen und ihr Leben sein. Wenn es uns gelingt, eine „gesunde“ und in vielerlei Hinsicht „kindlich neugierige“ Gesellschaft zu schaffen, die sich bewusst macht, wie wichtig es ist, über Lebenserkenntnisse, Lebenserfahrung und menschliche Werte zu verfügen und auf diesen die künftige Prosperität aufzubauen, dann kann diese Gesellschaft grenzenlos, immer stärker, vor allem aber auch in diesen schwierigen Zeiten zu gegenseitiger Hilfe imstande sein. Versuchen wir, einen „SCHRITT NACH VORN“ zu tun und „STÄRKER ZU SEIN“.
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